Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hat die S-Bahn Hannover mit einem offenen Brief angeschrieben. Die Pressestelle der S-Bahn Hannover hat auf Nachfragen einzelner Medien hierzu Stellung genommen:
„Der Brief des Oberbürgermeisters ist uns kürzlich zugegangen. So wie wir regelmäßig mit den Aufgabenträgern auf Arbeitsebene abstimmen, wollen wir auch den Oberbürgermeister informieren und haben um einen Gesprächstermin gebeten.
Die Kombination aus Krankheitswellen und zeitweise knapper Besetzung durch den Fachkräftemangel hat besonders Ende letzten Jahres zu den einzelnen Ausfällen von Zugleistungen erheblich beigetragen. Dies hat leider uns wie auch viele andere Unternehmen im ÖPNV getroffen.
Wir bedauern die resultierenden Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste nach wie vor sehr. Umso mehr gilt für uns: Die S-Bahn Hannover war, ist und bleibt Partner der Fahrgäste in Hannover und in der Region.
Durch eigene Ausbildung, Einstellungen und stetige Optimierungen von Planung und Schichten konnten wir Verspätungen und Ausfälle in den vergangenen Wochen und Monaten kontinuierlich reduzieren. Daran arbeiten wir auch weiter mit voller Kraft.
Mit Ausnahme der Linien 1 und 2, die zusammen mit Fern- und Güterverkehr durch die Nadelöhre zwischen Minden und Hannover müssen, lag die sogenannte 5-Minuten-Pünktlichkeit aller anderen Linien im Januar zwischen knapp 90 und 96 Prozent. Das sind Werte, wie sie die S-Bahnen in anderen Großräumen auch oder noch nicht einmal erreichen, zum Beispiel München.
Zudem ist festzuhalten, dass das Schienennetz der Deutschen Bahn in den vergangenen Monaten an rund 130 Stellen im Großraum Hannover und darüber hinaus überarbeitet wurde. Baustellen, Signal- und Weichenstörungen in der Verantwortung der DB beeinträchtigen leider auch heute noch den Linienbetrieb auf dem Netz und damit auch den Fahrplan der S-Bahn Hannover.
Der erhebliche Ausfall der DB Netz-Infrastruktur am 2. Februar war hierfür ein Beispiel: Der Oberleitungsschaden durch den von einem Eichhörnchen verursachten Kurzschluss hat die S-Bahn tagelang erheblich beeinträchtigt.
Dazu kommt die Fahrzeuglage: Nach wie vor können wir noch nicht auf 13 Altfahrzeuge der DB zurückgreifen. Diese mussten wir auf Vorgabe der Aufgabenträger im vergangenen Jahr übernehmen und arbeiten nun weiter intensiv an deren Sanierung und Reparatur. Damit fehlt uns ohne unser eigenes Zutun und anerkannt durch die Aufgabenträger faktisch ein Sechstel der geplanten Kapazitäten.“